Kaninchenhomepage- Wissenswertes über artgerechte Kaninchenhaltung
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Züchter

Wie bereits erwähnt: ich bin gegen Zucht!
Daher unterstützte ich keine Züchter (aus diesem Grund lösche ich Werbung von Züchterhomepages in meinem Gästebuch), denn die Haltung ist dort alles andere als artgerecht- und meine Homepages soll über artgerechte Kaninchenhaltung aufklären!

Viele verstehen jetzt vielleicht nicht den Grund, was an der Haltung von den Züchtern so falsch ist.
Um dies anschaulicher zu verdeutlichen habe ich eine Geschichte in Form eines Briefes aus der Sicht einer Zuchthäsin geschrieben, die verdeutlichen soll, in wie fern die Kaninchen unter der Zucht leiden.
Auf die einzelnen Punkte die im Brief erwähnt werden gehe ich ausführlich auch noch drauf ein.

Hallo,
ich heiße Lilly. Ich bin eine schneeweiße Teddydame und bin nun fast vier Jahre alt.
Mein Besitzer, Herr Maier, hatte mich schon, als ich zur Welt kam. Denn meine Mami gehört ihm.
Leider kann ich mich an meine Mami kaum noch erinnern. Ich weiß nur, dass sie ganz lieb war und genauso weiß wie ich. Sie hatte sich um mich und meine Geschwister immer gut gekümmert. Aber irgendwann wurden wir ihr dann zu unruhig und wollten unsere Umgebung kennen lernen. Viel gab es leider nicht zu entdecken. Der Stall, in dem wir waren, war sehr klein. Na ja, und dann wurde es Mami zu viel. Die wurde wild und unruhig und hatte meinen Bruder gebissen.
Herr Maier hat es bemerkt und uns getrennt. Da war ich erst 7 Wochen alt.
Und dann war ich alleine. In dem Stall, der war noch kleiner als der davor. Und es war soo langweilig! Keiner war da! Ich lag die meiste Zeit faul rum.
Aber dann, ich war etwa vier Monate alt, wurde der Stall aufgemacht und Herr Maier setzte ein anderes Kaninchen herein. Es war Max, ein schokoladenfarbiger Teddy. Er hat mich gejagt, denn er wollte mich decken. Aber ich wollte nicht! Also lief ich durch den ganzen Käfig und wollte weg. Aber der Stall war so eng, so dass er mich sehr bald geschnappt hatte. Er biss sich an meinem Rückenfell fest und fing an zu rammeln.

Und dann fingen an, Bauch und Zitzen zu wachsen. Ich kam in einen anderen Stall; der war so groß wie der, wo ich geboren wurde.
Nach 31 Tagen gebar ich vier kleine, nackte Teddybabys.
Ich versorgte sie gut, aber sehr bald wurden sie mir zu nervig. Der Stall war zu eng, ich konnte ihnen nicht aus dem Weg gehen. Und sie liefen mir wie Schatten hinter her!
Als sie 7 Wochen alt waren, kam ich in meinen kleinen engen Käfig zurück. Was aus meinen Babys wurde, weiß ich nicht.
Mittlerweile habe ich schon viele Teddybabys zur Welt gebracht.

Ich verbringe aber die meiste Zeit in meinem kleinen, engen Käfig. Und ich bin alleine. Habe keinen, mit dem ich schmusen kann. Keinen, mit dem ich toben kann. Keinen, mit dem ich mich um mein Futter balgen kann. So richtig langweilig!
Manchmal darf ich für eine Weile in einem kleinem Auslauf nach draußen. Aber das dauert nicht lange und ist auch nur sehr, sehr selten mal im Sommer, wenn es warm ist.

Mein Leben ist ja so eintönig.
Ich trinke jetzt. Ich hab Durst. Ich werde jetzt wieder meinen Hals verrenken müssen, um ein paar Tröpfchen aus der Tränke zubekommen.
Gott, ist das unpraktisch!

Ich denke, ihr habt nun einen kleinen Einblick in mein Leben als Zuchthäsin bekommen. Hoffentlich leben eure Kaninchen anders, denn sie werden sich so sicherlich genauso unwohl fühlen wie ich mich.
Eure Lilly


Die Nachteile im Überblick:

Kleine Ställe
Züchter haben nicht nur 2 oder 3 Kaninchen, sondern meistens mind.10 Zuchthäsinnen und mind.5   Zuchtrammler. (Plus Nachwuchs)
Viele haben gar keinen Platz für genügend große Ställe, daher bauen sie so genannte Buchten:
Eine Art Schrank mit vielen Etagen, in jeder Etage ein paar Trennwände. In jeden dieser Abteile ist nun ein Käfig für ein Kaninchen.
Diese Ställe sind nicht ein
mal 1qm² groß (wir denken an
unsere Faustregel 2qm² pro Tier). Manche haben eine Grundfläche von 0,5qm². Platz zum Hoppeln gibt es hier keinen!


Einzelhaltung

Die Kaninchen leben immer alleine in ihren kleinen Käfigen. Ausnahme: Häsin hat Nachwuchs oder der Rammler soll die Häsin decken.
Und das kommt weder sehr häufig vor, noch stellt es einen Ersatz dar.
Rammler und Häsin kuscheln und putzen beim Deckakt nicht. Es ist jediglich Stress für beide Tiere, einander zu jagen und zu decken.
Der Rammler wird danach wieder von dem Weibchen getrennt und jeder ist wieder in seinem kleinen Stall alleine.
Auch der Nachwuchs wird für die Häsin sehr bald zur Qual, denn die Babys sind neugierig und verspielt. Sie wollen alles kennen lernen und entdecken. Aber die Ställe sind so klein, dass die Häsin ihnen nicht aus den Weg gehen kann.

Der Grund liegt auf der Hand:
Zwei Weibchen vertragen sich meistens nicht. Außerdem müssen sie sowieso ständig getrennt werden (Deckakt, Junge großziehen).
Ein Weibchen und ein Rammler verstehen sich nur, wenn der Rammler kastriert ist, denn dann will er die Häsin nicht decken. Allerdings: was soll ein Züchter mit einem Tier, das eh keinen Nachwuchs zeugen kann? Also gibt es keine Kastraten. Und ein unkastrierter Rammler will die ganze Zeit die Häsin decken. Das geht also auch nicht gut.
Und zwei unkastrierte Rammler verstehen sich ebenfalls nicht. Sie werden die ganze Zeit die Rangordnung klären wollen. Es dauert nicht lange, dann werden sie versuchen sich tot zu beißen.



Falsche Ernährung
Ein Züchter verdient mit dem Verkauf von seinen Kaninchen nicht sehr viel; jedenfalls nicht so viel, dass er damit leben könnte. Er kann damit jediglich die Kosten für Einstreu und Zubehör sowie Nahrung bezahlen. Selten bleibt noch Geld übrig für eigene Bedürfnisse.
Und die Züchter wollen sparen. Sie wollen so viel Geld wie möglich machen und so wenig wie Möglich für die Kaninchen ausgeben.
Daher legen sie auch nicht viel Wert auf eine richtige, ausgewogene Ernährung.
Mit viel getreidehaltigem Trockenfutter sorgt der Züchter dafür, dass die Kaninchen satt sind und genügend Energie haben, um Junge zu zeugen und groß zu ziehen.
Ab und wann gibt es dann noch etwas Frischfutter. So wenig, dass es nur eine kleine Abwechslung darstellt.
Das dass nicht gesund ist weiß jeder, der sich meine Seiten über „Artgerechte Ernährung“ durchgelesen hat.



Viel Stress
Die Kaninchen haben immer viel Stress. Stresssituationen zum Beispiel sind z.B. der Deckakt, die Geburt, das groß ziehen der Jungen.
Stress sind auch der ständige Stallwechsel (zum Deckakt, zum Junge großziehen) und das riechen und hören (manchmal auch sehen) des anderen Kaninchens, aber da einen eine Wand sie trennt, können sie keine Rangordnung klären.
Irgendwann gewöhnen sich die Kaninchen daran, aber manchmal macht es sie dann doch sehr unruhig.
Stress ist nicht gut. Tiere, die viel unter Stress leiden, sind krankheitsanfälliger und haben eine weniger hohe Lebenserwartung.



Flaschen statt Näpfe
Egal, wie man sie nennt: Nagertränke, Nager/- Kaninchenflasche oder Nippeltränke: sie alle sind nicht für Kaninchen geeignet, werden aber trotzdem gerne (nicht nur bei Züchtern) benutzt.
Diese Tränken sind praktischer für die Züchter: im kleinen Stall fällt schon ehr Einstreu, Futter, und der gleichen in den Wassernapf. Jeder Kaninchenhalter kann das einfach rausfischen, aber bei 20 Tieren (oder auch mehr) geht das nicht so einfach.
Viele sind auch der Meinung, dass Näpfe unhygienischer sind. Außerdem: wenn sie umfallen oder das Wasser sonst wie auf den Boden gelangt, muss die Einstreu früher gewechselt werden, wie wenn sie trocken bleibt.
Also werden ganz einfach und praktisch Flaschen an den Käfigen dran gehängt. Dazu muss man noch nicht einmal die Käfigtür öffnen.
Warum ich von diesen Nippeltränken abrate, steht unter ‚Napf oder Flasche?’



Immer mehr Kaninchen
Sieht man sich mal in Tier- Heimen, -Auffangstationen, -Helforganisationen, etc. um, wird man auf zig liebenswürdige Kaninchen treffen. Darunter auch sehr viele Jungtiere.
Außerdem gibt es immer wieder Unfallwürfe und Abgabetiere (ebenfalls junge Kaninchen).
Wer ein Kaninchen sucht, wird in Tierheimen, im Internet und bei Kleinanzeigen sicher erfolgreich sein.
Wir können jetzt aber nicht verbieten, dass es neue Kaninchen gibt.
Wenn irgendwann keiner mehr für Nachwuchs sorgen würde, würden Kaninchen aussterben.
Allerdings gibt es momentan Kaninchen im Überfluss, denn alleine in Deutschland gibt es mehrere tausend Zwergkaninchen- und Schlachtkaninchenzüchter.
Würde man wenigstens die Zahl der Kaninchenzüchter verringern können, wäre vielen Kaninchen geholfen. Und nicht nur das: Wer wirklich will, kann als Züchter den Kaninchen eine halbwegs artgerechte Haltung bieten.



Zukünftige Haltung egal
Den Züchtern ist meistens egal, was aus ihren Kaninchen wird. Das einzige, was sie sehen, ist das Geld.
Viele verlangen, dass aus den Kaninchen kein Schlangenfutter wird. Aber ob Einzelhaltung, zukünftige Ernährung, usw. interessiert die wenigsten.
Das heißt also, dass die Tiere häufig zum „Never- Happy- Leben“ verdammt sind.



Ich hoffe, dass jeder meine Meinung zur Zucht einsieht.
Wahrscheinlich fragen sich aber nun noch viele, was denn mit den "Einmal- Würfen" ist, wenn die Häsin dort richtig versorgt wird.

Die beiden Punkte- viel Stress und zu viele Kaninchen- treffen auf darauf zu.
Außerdem muss die Häsin während sie ihre Jungen groß zieht in einen seperaten Käfig, wodurch sie und eventuell das andere Kaninchen alleine sein muss.

Aber auch das ist nicht der einzige Grund:
Die Geburt und Aufzucht ist, gerade bei den ersten Würfen, sehr gefährlich.
Erschreckende Erfahrungsberichte findest du hier:
www.kaninchenforum.com/site/content/view/22/29/

Ohne Zucht sterben Kaninchen aus, oder nicht?
Nun kommt es häufig zu Diskussionen zwischen Züchtern und solchen, die dagegen sind.
Ein beliebtes Argument ist dann immer "Aber wenn es keinen Nachwuchs mehr gibt, sterben irgendwann die Kaninchen aus!"

Das ist zwar richtig, aber um das Aussterben zu verhindern, muss es ja nicht zig Züchter geben, die auf die selben Ziele aus sind?
Eine- mehr oder weniger- artgerechte Vermehrung kann so einfach sein.
Wichtig hierbei wäre aber ein Zuchtverband- am Besten in der ganzen Welt, oder zumindest in vielen Ländern- die dann beschließen, wer wann welchen Nachwuchs zur Welt bringt.
So können die Kaninchen weiter gezüchtet werden, aber wenn eine Häsin vllt 1-2x trächtig ist und dann (und in dieser ganzen Zeit) ein artgerechtes Leben führen kann; nicht alleine, nicht in einem kleinem Käfig, etc. dann werden auch weder die Zwergkaninchen aussterben, noch die süßen Kaninchen leiden müssen.
Man kann, wenn man will, eine Lösung findet.
Aber solange Leute züchten, und von Züchtern die Tiere kaufen, und den Politikern, etc. egal ist, was mit den Tieren passiert (sind ja "nur" Kaninchen!) wird sich da LEIDER nichts ändern!!


Ich finde das schade.
Doch ich tue, was ich tun kann: 
Ich kaufe keine Tiere vom Züchter.
Ich versuche, zu verbeiten, warum Züchten nicht o.k. ist.
Helft mit!



 
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