Die Fellpflege eines Kurzhaarkaninchens ist sehr einfach und nicht zeitaufwendig.
Kaninchen putzen sich und die Artgenossen gründlich mit der Zunge und den Vorderpfötchen. Dafür investieren sie sehr viel Zeit, daher ist es für gewöhnlich nicht nötig, das Tier zu bürsten.
Bürsten
Die meisten Kaninchenrassen haben kurzes Fell, welches sie selber gründlich genug reinigen, weshalb bürsten unnötig ist.
Im Fellwechsel, gerade im Frühjahr, haaren Kaninchen aber sehr viel, so dass sie beim Putzen viele Haare mit hinunter schlucken, welche sie als Köttelketten wieder ausscheiden. Um diese Köttelketten so gut wie möglich zuvermeiden, ist es hilfreich, das Kaninchen ein oder mehrmals täglich zu durchbürsten.
Viele Kaninchen genießen diese Prozedur sichtlich.
Manche Kaninchenrassen mit langem Fell brauchen jedoch eine spezielle Fellpflege, Jamoras z.B. müssen regelmäßig gebürstet werden, denn ihr Fell ist ca. 5cm lang.
Baden
Ein Kaninchen sollte niemals gebadet werden, egal wie dreckig es ist, denn Kaninchen können leicht eine Lungenentzündung bekommen, da die Unterwolle sehr, sehr schlecht trocknet.
Scheren
Ein Kaninchen muss generell gesehen nicht geschoren werden.
Manche Rassen jedoch- etwa Teddys- haben so viel Fell vor den Augen, dass sie kaum noch sehen können. Vorsichtig die Haare stutzen ist erlaubt, aber gefährlich! Am Besten überlässt man dies den Tierarzt.
Es gibt allerdings Rassen, die regelmäßig geschoren werden müssen, dazu gehören z.B. Angora/ -mischlinge, denn ihr Fell wächst unaufhörlich. Teddy mit langem Fell
Krallenpflege
Wie bei uns Menschen auch wachsen die Krallen der Kaninchen immer nach. Meistens werden sie auf natürliche Weise beim hoppeln, buddeln, scharren, etc. abgenutzt, so dass sie nicht zu lang werden. Haben Kaninchen nicht die Möglichkeit, die Krallen richtig abzunutzen, sodass sie zu lang werden, rollen sie sich nach innen ein, was beim Laufen sehr schmerzhaft ist.Um dies zu Vermeiden, ist der regelmäßige Krallencheck erforderlich: tritt die Kralle weit über das Fell an der Pfote heraus und hat es womöglich Schwierigkeiten beim Laufen müssen die Krallen gekürzt werden. Dies ist nicht angenehm für die Kaninchen, daher sollte man es so Stressfrei wie möglich machen.
Beim Tierarzt
Du hast die Möglichkeit, die Krallen beim Tierarzt kürzen zulassen. Das ist hilfreich, wenn du dir das nicht selber zutraut, bzw. dazu nicht in der Lage bist.
Der Tierarzt kann zudem zeigen, wie man am Besten die Krallen schneidet und Tipps geben.
Selber zuhause
Du kannst die Krallen auch selber zuhause schneiden.
Dazu verwendest du eine handelsübliche Krallenzange, alternativ geht auch ein Seitenschneider.
Beim Schneiden empfiehlt es sich, eine zweite Person um Hilfe zu bitten.
Das Kaninchen sollte auf eine rutschfeste Unterlage gesetzt werden und mit einer Hand am Nackenfell fixiert werden. Dann sollte jeder Pfote einzeln zwischen Daumen und Zeigefinger genommen werden und mit leichtem Druck auseinandergedrückt werden.
Bei hellen Nägeln erkennt man deutlich den lebenden Teil der Kralle, welcher auf keinen Fall abgeschnitten werden darf! Mind. 1mm vor den Nerven sollte der Nagel abgeschnitten werden.
Bei einem Kaninchen mit dunklen Krallen empfiehlt es sich, den Nagel mit einer Taschenlampe zu durchleuchten.
So nicht!
Häufig wird empfohlen, das Kaninchen auf den Rücken zu drehen und am Nacken zu fixieren. Das Kaninchen hält zwar dann ganz still, da es in eine Starre fällt, aber das bedeutet sehr viel Stress für das Tier!
Dem Kaninchen sollten daher die Krallen niemals in Rückenlage geschnitten werden.
Verletzungen beim Schneiden
Es kann trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer mal vorkommen, dass du in den lebenden Teil des Nagels schneidest. Wenn das passiert, wird dir das Kaninchen deutlich zeigen: es wird zusammen zucken, die Pfote wegziehen, versuchen, sich aus dem Griff zu befreien und vielleicht sogar kurz aufschreien.
Je nach dem wie tief geschnitten wurde, wird es anfangen zu bluten. Bei einem leichten Schnitt wird es schnell wieder aufhören. Die Kralle sollte einfach mit einem Taschentuch oder Wattebauch umschlossen werden, bis es nachlässt. Anschließend die Wunde mehrmals täglich kontrollieren, um Entzündungen auszuschließen.
Bei stärkeren Verletzungen zum Tierarzt gehen, um ein Verbluten zu verhindern!